Pflegeversicherung gegen Pflegekostenrisiko

Pflegeversicherung - Stationäre Pflege im Alter absichern
Große Wissenslücken zum Thema Pflegeversicherung

(verpd) Nach einer Analyse einer Bank sind über vier von zehn Erwachsenen hierzulande der Auffassung, dass die gesetzliche Pflegeversicherung eine Art Vollkasko ist. Jeder Fünfte denkt zudem, dass der Eigenanteil, den ein Pflegebedürftiger für eine lokale Pflege bezahlen muss, unter 1.000 Euro liegt. Dass diese Wissenslücken im Einzelnen teuer sein kann, zeigen Untersuchungen des Verbands der Krankenversicherungen.

Eine vertretbare Umfrage im Arbeitsauftrag einer Bank ist auch der Frage nachgegangen, inwieweit die Bürger hierzulande über die Lücken der sozialen Pflege- bzw. gesetzlichen Pflegepflicht-Versicherung (gesetzliche Pflegeversicherung) Kenntnis haben. Zur demoskopische Analyse sind im Jahr 2019 dazu 1.002 Bundesbürger vom Marktforschungsinstitut Kantar Emnid telefonisch befragt worden.

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44 Prozent der Teilnehmer, die noch nicht in Rente sind, waren laut Befragung der irrtümlichen Ansicht, dass die gesetzliche Pflegeversicherung einen totalen Kostenschutz im Zuge einer Pflegebedürftigkeit bietet. Selbst bei den Rentenbeziehern waren 43 % der Befragten der Meinung, dass sie für eine eintretenden Pflegebedürftigkeit keinen Selbstbehalt entrichten müssen. Und auch bei den Teilnehmern mit einer höheren Schulbildung, wie Abitur und/oder Hochschulausbildung, teilten 38 Prozent diese Meinung.

Pflegeversicherung - Viele würdigen die Eigenbeteiligung im Pflegefall zu niedrig

Insgesamt ist es für viele schwierig, den Umfang der angebrachten Eigenbeteiligung im Pflegefall durch und durch zu erfassen. Bei den ab 60-Jährigen hatte für die Erkundigung diesbezüglich jeder 4. sogar überhaupt keine Vorstellung, welche Beträge als Eigenbeteiligung im Pflegefall möglicherweise anfallen.

Fast zwei Drittel aller Befragten haben darüber hinaus das Kostenrisiko, das trotz der staatlichen Pflegeabsicherung bei einer eintretenden Betreuungsbedürftigkeit und einer dadurch notwendigen vollstationären Bereitstellung im Pflegeheim bleibt, merklich unterschätzt.

Im Detail waren 43 Prozent der Teilnehmer der Meinung, dass die Unkosten für eine stationäre Pflege in einem Pflegeheim komplett von der staatlichen Pflegeversicherung durchgeführt sein. Zudem verortete über jeder Fünfte, bekanntlich 21 %, dass der Kostenbeteiligung, den er bei einer stationären Instandhaltung selber erstatten müsse, unter 1.000 Euro im Monat liegt.

Pflegeversicherung - Stationäre Pflege liegt Durchschnitt bei 1.831 Euro Eigenbeteiligung pro Monat

Eine Untersuchung des Verbands der Privaten Krankenkasse e.V. (PKV-Verband) vom Juni 2018 belegt, dass diese Aussicht viel zu niedrig ist. Der PKV-Verband analysiert in unregelmäßigen Intervallen die Daten von über 11.000 vollstationären Pflegeeinrichtungen in Deutschland, was nach Angaben der Analysten aussagekräftige Informationen liefert.

Das Ergebnis: Ein Pflegebedürftiger muss im Bundesdurchschnitt für die Nutzung der vollstationären Bereitstellung im Pflegeheim knapp 1.831 Euro jeden Monat selbst bezahlen, also neben den Services der staatlichen Pflegeversicherung. Dabei ist es ohne Bedeutung, ob er in Pflegegrad 2 oder 5 eingestuft ist. Der zu entrichtende Zuzahlungsbetrag setzt sich aus dem Selbstbehalt, den Kosten für Unterkunft und Verpflegung im Altersheim sowie aus Investitionskosten des Heims zusammen.

„Seit dem 1. Januar 2017 gilt in jeder vollstationären Pflegeeinrichtung nun ein einrichtungs-einheitlicher Eigenanteil für die Pflegegrade 2 bis 5. Das heißt, Patienten im Pflegegrad 5 bezahlen für die Pflege ebenso viel zu wie Betroffene im Pflegegrad 2. Der Selbstbehalt unterscheidet sich nur mehr von Einrichtung zu Einrichtung“, wie im Webportal des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) zu lesen ist.

Pflegeversicherung - Wissenslücken und falsche Annahmen

Bei denen, die sich nicht gegen das Pflegekostenrisiko absichern, gab fast jeder 2. an, dafür kein Geld zur Verfügung zu haben. 44 Prozent waren fälschlicherweise der Meinung, dass der Staat, und 38 %, dass die gesetzliche Pflegeversicherung die Pflegekosten trägt. 25 Prozent begründeten ihre fehlenden Vorkehrung auch durch unzureichendes Wissen in puncto Pflegeversicherung und Vorsorge. Fast jeder Dritte gab auch an, dass er sich noch keine Gedanken über die Pflegevorsorge bzw. Pflegeversicherung gemacht zu haben.

Wie wichtig es ist, sich mit dem Thema Pflege auseinanderzusetzen, zeigt eine Feststellung des BMG: „Da die gesetzliche Pflegeversicherung nur die Grundsicherung absichert und die tatsächlichen Pflegekosten grundsätzlich höher liegen werden, ist eine zusätzliche private Vorkehrung sinnvoll.“ Wer also im Zuge einer Pflegebedürftigkeit gesichert sein möchte und nicht seinen Verwandten finanziell zur Last oder zum Sozialhilfefall werden möchte, muss sich rechtzeitig um eine geeignete Pflegevorsorge bzw. Pflegeversicherung bemühen. Die Versicherungswirtschaft bietet hier diverse bedarfsgerechte Gesamtlösungen an.

Je nach Vertragsgestaltung gibt es auch gesetzliche Bezuschussungen dafür. Da allerdings viele die Eigenbeteiligung im Pflegefall noch merklich unterschätzen, wäre es auch für sie wichtig zu kontrollieren bzw. von einem Versicherungsexperten prüfen zu lassen, inwiefern die bestehende Pflegevorsorge wirklich ausreicht.

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