Saisonkennzeichen - Was wichtig ist
(verpd) Kfz-Halter, die ihr Kraftfahrzeug nur für einen bestimmten Zeitraum im Jahr nutzen möchten, haben die Option, statt eines gewöhnlichen Zulassungskennzeichens ein Saisonkennzeichen auszunutzen. Dies hat gegenüber einer raschen An- und Abmeldung des Autos zwei ausschlaggebende Vorzüge: Zum einen ist die Kfz-Versicherung günstiger, zum anderen erspart man sich den mehrmaligen Gang zur Zulassungsstelle. Wesentlich beim Saisonkennzeichen ist jedoch, dass man sich an definierte Vorgaben hält, um Probleme zu vermeiden.
Viele Besitzer eines Cabrios, Wohnmobils, Wohnwagens, Motorrades oder eines Liebhaberfahrzeugs wie eines Young- oder Oldtimers mit H-Kennzeichen wollen ihr Kfz nur im Frühjahr und Hochsommer benutzen. Manche haben auch ein Kraftfahrzeug, das sie alleinig in den Herbst- und Wintermonaten fahren möchten. Um nicht für das ganze Jahr Kfz-Steuer und -Versicherung bezahlen zu müssen, kann der Kfz-Halter sein Kraftfahrzeug zur Zeit der Anwendung beispielsweise im März an- und anschließend beispielsweise im Okt abermals abmelden. Diese Variante hat allerdings unterschiedliche Nachteile.
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So muss der Kfz-Halter hier alljährlich doppelt (...) zur Zulassungsstelle, nämlich zum An- und zum Aussteigen. Zudem stehen dabei jedes Mal eine An- oder Abmeldegebühr an. Außerdem wird die Kfz-Versicherung hier nach einem sogenannten Kurztarif abgerechnet, der grundsätzlich um vieles kostspieliger ist als für eine monatsgenauen Schlussrechnung. In Betracht kommen Kfz die zum Beispiel nur sechs Wochen im Jahr angemeldet sind, zahlt bei einer Kurztarifabrechnung merklich mehr, als beim Jahresvertrag anteilmäßig sechs Wochen kosten würden. Eine sinnvolle Alternative ist das Saisonkennzeichen.
Vorteile des Saisonkennzeichens
Beim Saisonkennzeichen kann der Kfz-Halter festlegen, in welchem Zeitabschnitt, konkret in welchen Kalendermonaten während des Jahres er das Kraftfahrzeug auf öffentlichen Strassenzuege benutzen möchte und in den nicht. Der Nutzungszeitraum wird auf dem Nummernschild durch am rechten Rand übereinanderstehende Zahlen, die durch einen waagrechten Linie getrennt sind, ausgewiesen. Zur Anmeldung eines saisonal genutzten Autos gebraucht der Kfz-Halter eine entsprechende elektronische Versicherungs-Bestätigung (eVB) seines Kfz-Versicherers.
Auf der eVB muss der gewünschte Zeitraum der Anwendung – denkbar sind mindestens zwei bis höchstens elf Monate pro Kalenderjahr – eingetragen sein, der dann auf die Kennzeichen übertragen wird. Soll das Saisonkennzeichen in der Zeit vom März bis einschließlich Oktober gelten, wird am anrechten Rand auf dem Charakteristikum eine 03 für März und dabei eine 10 für Oktober, getrennt durch einen waagrechten Bindestrich, vorhanden. Damit kann das Kfz alljährlich unbewusst vom 1. März bis zum 31. Oktober im öffentlichen Autoverkehr benutzt werden.
Nach der erstmaligen Registrierung des Fahrzeugs mit einem Saisonkennzeichen ist kein jährliches An- und Ausloggen bei der Zulassungsstelle notwendig. Die Kfz-Steuer und Kfz-Versicherungsprämie werden beim Saisonkennzeichen nur für den angegebenen Nutzungszeitraum ermittelt. Verglichen mit einer Kurztarifabrechnung ist im Kfz-Halter die Kfz-Versicherung mit einem Saisonkennzeichen üblicherweise merklich günstiger.
Ein Privatparkplatz ist auf jeden Fall notwendig
Wer sein Kraftfahrzeug durch Saisonkennzeichen anmelden will, muss unbedingt eine eigene Garage oder einen umfriedeten Privatparkplatz fürs Fahrgerät haben, um es dort nach der vereinbarten Nutzungssaison parken zu können. Denn ein mit Saisonkennzeichen zugelassenes Kraftfahrzeug darf nur im vereinbarten Nutzungszeitraum im öffentlichen Bereich geparkt und genutzt werden. Man kennt jemanden Kfz extern dieser Zeit auf einem öffentlichen Platz parkt oder sogar fährt, riskiert ein Bußgeld von 40 beziehungsweise 50 Euro.
Wer ein Kfz mit Saison-Kennzeichen außerhalb der festgelegten Nutzungssaison auf öffentlichen Strassenzuege fährt, kann zudem wegen des Verstoßes gegen das Pflichtversicherungs-Gesetz bestraft sein. Verursacht man im Verlauf einer solchen Fahrt mit dem Kfz einen Störfall, gilt es mit hohen Regressforderungen vonseiten des Kfz-Versicherers rechnen. Für das Fahrzeug besteht in der Zeit von außen kommend der festgelegten Nutzungsdauer kein Kfz-Haftpflichtschutz auf öffentlichen Strassenzuege, sodass der Kfz-Versicherer den Schädigung in voll mit Höhe vom Kfz-Halter zurückverlangen kann.
Übrigens, auch eine Fahrt zur Hauptuntersuchung (TÜV) außerhalb des am Saisonkennzeichen genannten Nutzungszeitrums steht minimum dem Schutzmechanismus der Kfz-Haftpflichtversicherung. Aber: Wenn beim Kfz eine Hauptuntersuchung außerhalb des am Saisonkennzeichen ausgewiesenen Nutzungszeitraums nötig wäre, genügt es, das Kfz innerhalb des 1. Monats nach Beginn der Jahreszeit angemessen prüfen zu können, ohne dass eine Strafmaßnahme wegen Überziehung eines Kontos des TÜVs droht.
Ruheschutz bei Saisonkennzeichen
Viele Kfz-Versicherer gewähren für ein Kfz durch Saisonkennzeichen extern des vereinbarten Nutzungszeitraums einen beitragsfreien Versicherungsschutz bei Kfz-Haftpflichtversicherung und – wenn im Kfz-Vertrag vereinbart – auch bei Teil- oder Vollkaskoversicherung.
Allerdings gilt dieser Schutz extern der Nutzungssaison nur, wenn das Kraftfahrzeug in diesem Zeitabschnitt in einem nicht öffentlichen Gebiet steht. Das Kfz muss also außerhalb der vereinbarten Saison in einer privaten Doppelgarage oder in einem zum Exempel mit einem Zaun, einer Mauer oder einer Hecke umfriedeten eigenen Grundstück hingestellt sein.
Im Rahmen der Ruheversicherung ist zum Beispiel ein Kfz durch Saisonkennzeichen von März bis Oktober dann auch bei Ruhezeit von Nov bis Feber auch gegen Brand-, Sturm- und Einbruchdiebstahl-Schäden gesichert, wenn ein Teil im Kfz-Vertrag vereinbart ist.
