Pflegevorsorge - Meist ambulant gepflegt

Pflegevorsorge und private Pflegezusatz-Versicherung von Finanzkompass.de
Eine Pflegevorsorge und auch die private Pflegezusatz-Versicherung sichert die Pflege im Alter.

(verpd) In Deutschland gab es bis Ende 2019 4,25 Millionen Pflegebedürftige. Davon wurden fast 80 Prozent zu Hause betreut und gepflegt. Laut einer Studie des Wissenschaftlichen Instituts einer Krankenkasse wird angegeben, dass die Pflege für die Angehörigen mit einer hohen Belastung verbunden ist. Das trifft besonders für die pflegenden Angehörigen zu, die Pflegebedürftigen mit einer hohen Pflegegradeinstufung betreuen. Fast 40 Prozent der ambulant Pflegebedürftigen sind in eine der drei höchsten Pflegegrade eingeordnet. Mit einer frühzeitigen Pflegevorsorge oder Pflegezusatz-Versicherung wird die Pflege im Alter oder bei einer Krankheit gesichert.

Laut den Zahlen des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) waren Ende 2019 4,25 Millionen Personen in Deutschland als pflegebedürftig eingestuft. Diesen Personen wurden  Leistungen aus der gesetzlichen Pflegeversicherung zugeordnet. Etwa 4,0 Millionen der Pflegebedürftige waren in der sozialen Pflegeversicherung (SPV) versichert und knapp 252.000 Pflegebedürftige in der privaten Pflegepflicht-Versicherung (PPV) eingetragen.

Finanzberater und Versicherungsmakle aus Leipzig

Sie haben Fragen oder wünschen eine persönliche Beratung?
Kontaktieren Sie uns, wir beraten Sie gern!


Tel. (0341) 99 38 66 56
oder Rückruf vereinbaren

Die Mehrheit der Betroffenen, über 78 Prozent bzw. 3,39 Millionen der 4,25 Millionen Pflegebedürftigen wurden im Jahr 2019 ambulant, d.h. in den eigenen vier Wänden betreut. Mehr als 913.000 Pflegebedürftige und damit 21,5 Prozent aller Empfänger einer Pflegeleistung waren auf eine stationäre Pflege in einem Heim angewiesen. In einem solchen Fall werden die Kosten durch die Pflegevorsorge oder private Pflegezusatz-Versicherung getragen.

Private Pflegezusatz-Versicherung, besonders für die ambulante Pflege für viele Menschen mit hohem Pflegegrad

Das BMG gab bekannt, in welchem Pflegegrad jeweils die knapp 4,0 Millionen SPV-versicherten Pflegebedürftigen eingestuft waren, denen im Jahr 2019 eine ambulante oder stationäre Betreuung zu Teil wurde. Insgesamt wurden 3,14 Millionen SPV-versicherte Menschen zu Hause gepflegt. Davon hatten 14,1 Prozent der Pflegebedürftigen den Pflegegrad 1, der größte Teil der ambulant Pflegebedürftigen, das waren 46,5 Prozent, den Pflegegrad 2 sowie 26,5 Prozent den Pflegegrad 3. Zudem waren 9,4 Prozent und damit fast 296.000 Betroffene in den Pflegegrad 4 und 3,4 Prozent, das waren über 106.000 Pflegebedürftige, in den Pflegegrad 5 eingestuft.

Insgesamt über 1,2 Millionen SPV-versicherte Pflegebedürftige, die eine ambulante Pflege hatten, waren damit in den drei höchsten Pflegegraden 3 bis 5 zugeordnet.

Bei der stationären Pflege hatten anteilig die meisten der über 858.000 SPV-versicherten Pflegefälle, nämlich 33,7 Prozent, den Pflegegrad 3. Am zweithäufigsten mit 28,0 Prozent war der Pflegegrad 4. 23,7 Prozent der Pflegefälle in einem Pflegeheim waren dem Pflegegrad 2 und 14,5 Prozent dem Pflegegrad 5 zugeordnet. Nur 0,5 Prozent der Pflegefälle der SPV-Versicherten, die in einer stationären Pflege waren, hatten den Pflegegrad 1.

Pflegevorsorge - Die Hauptpflegearbeit trägt meist eine Person

Laut einer Studie des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO), dem Pflege-Report 2020, fühlen sich viele der pflegenden Familienangehörigen, die einen Pflegefall zu Hause betreuen, zeitlich und psychisch stark beansprucht. Für die Studie wurden im Dezember 2019 und Januar 2020 rund 1.100 pflegende Familienangehörige vom Marktforschungsinstitut Forsa Politik- und Sozialforschung GmbH befragt. Dabei wurde festgestellt, dass nur jeder zweite befragte pflegende Familienangehöriger auch in der Wohnung des Pflegefalles wohnte.

Im Mittel waren die befragten Pflegenden täglich etwa 8,6 Stunden mit der ambulanten Pflege eines Angehörigen ausgelastet. Den Großteil der aufgewendeten Zeit, nämlich rund 71,2 Prozent, übernahm vorwiegend eine Person aus dem Haushalt. Die restliche Pflegezeit übernahmen weitere Pflegepersonen (17,4 Prozent) wie andere Verwandte oder auch Bekannte und Freunde, ambulante Pflegedienstleister (8,4 Prozent) und auch privat finanzierte Pflegehilfen (3,0 Prozent). In dieser Studie ist der Anteil an 24-Stunden-Pflegedienstleistern nicht berücksichtigt.

Private Pflegezusatz-Versicherung - Immens hoher Zeitaufwand für die Pflegenden

Laut den Verfassern der Studie lag der Zeitaufwand für die Pflege bei rund jedem zweiten pflegenden Angehörigen bei höchstens vier Stunden pro Tag. Jeder vierte Pflegeleistende in einem privaten Haushalt brachte mindestens 7,6 Stunden am Tag für die Pflege auf.

Pflegende Familienangehörige, die einen Pflegefall mit einer Pflegestufe von 3 bis 5 oder einer attestierten Demenz ambulant pflegten – das war jeder vierte befragte Pflegende –, hatten sogar eine tägliche Arbeitszeit von zehn Stunden. Bei jedem zehnten der letztgenannten Pflegenden betrug die Pflegezeit sogar 20 Stunden und mehr pro Tag.

Die Erkenntnisse der Studie belegen, dass insbesondere die zeitliche Belastung je nach Pflegegrad sehr verschieden ist. In der sogenannten „Häusliche-Pflege-Skala“ des Reports, die Angaben der Pflegenden zur körperlichen Erschöpfung, Lebenszufriedenheit und psychischen Belastung berücksichtigt, zeigt sich auch, dass mehr als jeder Vierte (knapp 26 Prozent) die Pflege als „hohe Belastung“ empfindet. Die Belastungen der Angehörigen werden durch eine Pflegevorsorge oder private Pflegeversicherung erheblich reduziert. „Für 43 Prozent wurde eine mittlere Belastung festgestellt, nur bei knapp 31 Prozent der Pflegenden ist sie niedrig“, so die WIdO.

Pflegevorsorge bietet finanzielle Entlastung, denn Pflege kostet Geld

Die gesetzliche Pflegeversicherung bietet neben einem Pflegegeld für eine ambulante Pflege auch weitere Geldleistungen, um eine Pflegeperson zu entlasten. Die meisten dieser finanziellen Leistungen sind nur ein Zuschuss. Diese Zuschüsse decken die tatsächlich anfallenden Kosten der jeweiligen Pflegeleistung nicht vollständig ab.

Bei der Befragung wurde auch festgestellt, dass nicht wenige Betreuer darauf verzichten, zum Teil auch, weil die Pflegeperson nicht von anderen Menschen betreut werden will. Laut der Studie nahmen 57,4 Prozent das Pflegegeld für den Pflegenden entgegen. Diese Gruppe verzichtete aber auf weitere finanzielle Leistungen von der SPV.

Weniger als 40 Prozent der Pflegenden ließen sich zusätzlich zum Pflegegeld durch eine ambulanten Pflegeeinrichtung unterstützen und nahmen dafür die sogenannte Pflegesachleistung in Anspruch. Jeder dritte Pflegende wurde durch eine Verhinderungspflege, rund jeder achte durch eine Kurzzeitpflege, circa jeder elfte mithilfe einer Tagespflege und jeder dreizehnte von einer 24-Stunden-Pflegekraft unterstützt.

Im Durchschnitt gab jeder vierte pflegende Angehörige – und zwar ohne die Inanspruchnahme einer externen 24-Stunden-Pflegekraft – 252 Euro pro Monat für Dienstleistungen Pflege auf. Diese Kosten wurden nicht von der gesetzlichen Pflegeversicherung übernommen.

Jeder 20. Angehöriger leistet im Schnitt sogar 339 Euro für eine privat finanzierte Pflegedienstleistung, ebenfalls ohne Berücksichtigung derer, die eine 24-Stunden-Pflegekraft hatten und deren Eigenbeteiligung weitaus höher ist. Die finanziellen Belastungen werden durch eine Pflegevorsorge oder private Pflegezusatz-Versicherung erheblich reduziert.

Viele pflegenden Angehörigen sind überlastet – Pflegezusatz-Versicherung entlastet

Der Helfer Pflegeleistungen, der digitale Ratgeber des BMG, liefert eine individuelle Aufstellung, welche finanziellen und sonstigen Leistungen dem Pflegefall und den pflegenden Familienangehörigen von der gesetzlichen Pflegeversicherung allein durch die aktuelle Situation zustehen.

Für Fragen zur gesetzlichen Pflege(pflicht-)Versicherung steht auch das Bürgertelefon des BMG unter der Telefonnummer 030 340606602 von Montag bis Donnerstag von 8 bis 18 Uhr und am Freitag von 8 bis 12 Uhr zur Verfügung.

„Die Leistungsangebote der Pflegeversicherung sind in den letzten Jahren deutlich ausgebaut und flexibler gestaltet worden. Trotzdem ist jede vierte Person, die einen Angehörigen zu Hause pflegt, durch die Pflege insgesamt hoch belastet“, sagt Dr. Antje Schwinger, Leiterin des Forschungsbereichs Pflege im WIdO und Mitherausgeberin des Pflege-Reports.

Laut der aktuellen Studie kann jeder vierte pflegende Angehörige die Pflegesituation „nur noch unter Schwierigkeiten“ oder „eigentlich gar nicht mehr“ absolvieren. Bei den Pflegenden, die sich um einen Demenzkranken oder Angehörigen mit Pflegegrad 3 bis 5 kümmern, erklärte dies sogar rund jeder Dritte. Für die Betroffenen ist eine Pflegevorsorge oder private Pflegezusatz-Versicherung von Vorteil.

Pflegevorsorge - Finanzielle Vorsorge für die ambulante und stationäre Pflege

Die Ergebnisse der Studie belegen deutlich, wie notwendig eine private Pflegezusatz-Versicherung ist, um vorzusorgen. Mit einer finanziellen Pflegevorsorge ist es auch möglich, entweder in einer guten Pflegeeinrichtung oder möglichst lange in der eigenen Wohnung betreut und gepflegt zu werden. So werden Angehörigen auch nicht über Gebühr persönlich und finanziell in Anspruch genommen.

Die hohen Kosten für viele entlastende Pflegeleistungen in der ambulanten Pflege wie eine Kurzzeit-, Verhinderungs- oder Tagespflege sowie eine 24-Stunden-Pflegekraft werden, wenn überhaupt, nur zum Teil von der gesetzlichen Pflegeversicherung getragen. Eine Pflegevorsorge oder private Pflegezusatz-Versicherung ist dann besonders wichtig.

Die stationären Pflegeleistungen sind noch kostenintensiver. Hierbei fallen grundsätzlich drei- bis vierstellige Beträge pro Monat als Eigenleistung an. Die Kosten sind pro Monat vom Pflegebedürftigen und gegeben falls auch vom Ehepartner zu tragen. Mit einer Pflegevorsorge oder private Pflegezusatz-Versicherung ist der Aufenthalt finanziell gesichert.

Auch die Kinder eines Pflegefalles werden zur Begleichung der restlichen Pflegekosten herangezogen werden, wenn deren Bruttojahreseinkommen bei über 100.000 Euro liegt. Junge Menschen sollten bereits frühzeitig über einen Pflegevorsorge nachdenken. Die monatliche Prämie ist dann noch wesentlich günstiger.

Auch kann eine Pflegebedürftigkeit kann durch Unfall oder Krankheit bereits in jungen Jahren anfallen. Die unabhängigen Versicherungsmakler von Finanzkompass Leipzig beraten Sie gern zu den Themen Pflegevorsorge und Private Pflegezusatz-Versicherung. Vereinbaren Sie einen persönlichen Beratungstermin.