Krankenkassen mit Milliardenüberschuss

Krankenkassen
Krankenkassen schreiben Überschüsse

(verpd)In den ersten neun Monaten 2016 hat die gesetzliche Krankenversicherung deutlich mehr eingenommen als ausgegeben. Wie die einzelnen Kassenarten abgeschnitten und sich die verschiedenen Leistungsbereiche entwickelt haben. Die gesetzlichen Krankenkassen haben die ersten neun Monate 2016 mit einem Überschuss von rund 1,55 Milliarden Euro abgeschlossen, wie die vorläufigen Finanzergebnisse aus dem Bundesministerium für Gesundheit zeigen.

Bis auf die Innungskrankenkassen lagen alle Kassenarten im Plus. Die Ausgaben stiegen nicht so stark wie in früheren Zeiten. Nach den vorläufigen Finanzergebnissen der ersten neun Monaten des vergangenen Jahres haben die gesetzlichen Krankenkassen mit 167,65 Milliarden Euro rund 1,55 Milliarden Euro mehr eingenommen als ausgegeben (etwa 166,1 Milliarden Euro), wie das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) vor Kurzem mitteilte.

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Im Vergleichszeitraum 2015 hatte sich bei den Krankenkassen, den Trägern der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV), nach Ministeriumsangaben noch ein Minus von rund 400 Millionen Euro angehäuft. Wie das Ministerium weiter mitteilte, hätte der Gesamtüberschuss ohne einen Sondereffekt sogar bei rund zwei Milliarden Euro gelegen. Denn von den Kassen seien im Rahmen des Risikostruktur- und des Einkommensausgleichs vom ersten bis zum dritten Quartal Verpflichtungen von rund 420 Millionen Euro ausgewiesen worden, die nicht durch den Ausweis entsprechender Forderungen bei anderen Krankenkassen ausgeglichen worden seien.

Hoher Überschuss wird erwartet

Laut BMG bildet „die positive Entwicklung 2016 auch eine gute Ausgangsbasis für die Entwicklung in 2017 und den Folgejahren. Auch wenn das Plus der Krankenkassen aufgrund von Sondereffekten in den Monaten Oktober bis Dezember voraussichtlich nicht mehr so hoch ausfallen dürfte wie in den Monaten Juli bis September, ist aufgrund der bisherigen Erkenntnisse zu erwarten, dass der Überschuss der GKV im Gesamtjahr 2016 noch weiter ansteigt.“ Eine moderate Ausgabenentwicklung, die erheblich günstiger verlaufe als bei der letztjährigen Prognose des Schätzerkreises erwartet, sorge bei einer guten, wenn auch etwas moderateren Einnahmeentwicklung für sehr stabile Verhältnisse im laufenden Jahr. Damit sei es der Mehrzahl der Krankenkassen ermöglicht worden, ihre Rücklagen weiter aufzubauen, so das Ministerium weiter.

Krankenkassen - Fast alle Kassenarten im Plus

Nachdem im ersten und zweiten Quartal 2016 noch alle Kassenarten Überschüsse zu verzeichnen hatten, wiesen die Innungskrankenkassen (IKKen) bis Ende des dritten Quartals ein Minus von sieben Millionen Euro auf. Die Landwirtschaftliche Krankenversicherung war mit rund 26 Millionen Euro leicht im Plus. Die Betriebskrankenkassen (BKKen) hatten einen Überschuss von 91 Millionen Euro und die Knappschaft-Bahn-See von circa 125 Millionen Euro.

Ein gutes Drittel des gesamten Überschusses aller Krankenkassen ging auf das Konto der Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOKen), sie erzielten ein Plus von 559 Millionen Euro. Den höchsten Überschuss verzeichneten die Ersatzkassen mit 757 Millionen Euro. Das Finanzpolster der Kassen zum 30. September lag nach BMG-Angaben bei über 16 Milliarden Euro. Zum Ende des zweiten Quartals waren es 15,1 Milliarden Euro, Ende März 14,9 und zum Jahresende 2015 „nur“ 14,5 Milliarden Euro gewesen.

Deutliche Zunahme bei Pro-Kopf-Ausgaben für häusliche Pflege

Den Ausgabenzuwachs im dritten Quartal je Versicherten bezifferte das BMG auf 3,2 Prozent (wie im Vorquartal und im Vorjahreszeitraum), was allerdings unter der Zuwachsrate des gesamten Vorjahres von 3,7 Prozent lag. Leicht niedriger lag der Anstieg der Leistungsausgaben je Versicherten (3,1 Prozent). Nach BMG-Angaben sind die Ausgabenzuwächse je Versicherten unter anderem wegen der deutlich gestiegenen Versichertenzahlen um rund 0,9 Prozentpunkte niedriger ausgefallen als die absoluten Ausgabenzuwächse.

Am stärksten stiegen die Ausgaben je Versicherten mit knapp acht Prozent im Bereich der häuslichen Kranken- und Behandlungspflege. Überproportional hoch war der Anstieg dabei bei den Ersatzkassen, der Knappschaft, den BKKen sowie den IKKen, bei letzteren sogar deutlich überproportional. Bei den Heilmitteln sowie den Leistungen bei Schwangerschaft und Mutterschaft ohne stationäre Entbindung betrug die Steigerung jeweils über sechs Prozent.

Die Ausgaben für Letztere waren bei den AOKen und der Knappschaft mehr als doppelt so hoch wie im GKV-Schnitt. Einen Ausgabenrückgang gab es hingegen in den Bereichen Dialyse, Schutzimpfungen und Zahnersatz insgesamt. Größter Kostenblock bleiben die Ausgaben für Krankenhausbehandlungen mit fast 55,6 Milliarden Euro, was einem Anteil von rund einem Drittel entspricht. Dahinter folgen mit jeweils in etwa halb so großen Anteilen die der vertragsärztlichen Versorgung zugutekommenden Ausgaben (Anteil: gut 18 Prozent) sowie diejenigen für Arzneimittel aus Apotheken (gut 17 Prozent).

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