Notwendigkeit der Altersvorsorge in Leipzig

Notwendigkeit der Altersvorsorge in Leipzig
In diesem reichen Deutschland sind immer mehr Senioren auf die Grundsicherung angewiesen. Wie in der Vergangenheit waren Ende 2022 auch mehr Frauen im Rentenalter auf Sozialleistungen angewiesen.

(verpd) Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes benötigten im Dezember des vergangenen Jahres knapp 659.000 Rentner in Deutschland staatliche Grundsicherung im Alter. Dies entspricht einem Anstieg von fast zwölf Prozent im Vergleich zum Vorjahr - dem bisher höchsten Wert seit Einführung dieser Form der Sozialhilfe. Die Statistiker führen den Anstieg zum Teil auf die Anzahl der geflüchteten Ukrainer zurück, die Anspruch auf diese Leistung haben. Doch auch unter den Deutschen nimmt die Altersarmut weiter zu, wie die Statistik zeigt.

Kürzlich veröffentlichte das Statistische Bundesamt (Destatis) die neuesten Daten zur Grundsicherung im Alter. Diese Sozialhilfeleistung wurde im Jahr 2003 eingeführt. Anspruchsberechtigt sind Personen, die das Regelrentenalter erreicht haben und deren Vermögen und Einkommen, einschließlich der gesetzlichen Altersrente in Leipzig, nicht ausreichen, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Mit der Grundsicherung soll ein Mindesteinkommen garantiert werden, um den Lebensunterhalt decken zu können.

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Berechtigte Personen müssen einen Antrag bei ihrem örtlichen Sozialamt stellen. Dort werden die persönlichen und finanziellen Verhältnisse geprüft.

Die Höhe der Grundsicherung im Alter richtet sich nach dem Bedarf des Einzelnen und wird individuell berechnet. Sie umfasst den Bedarf für den Lebensunterhalt sowie angemessene Kosten für Unterkunft und Heizung.

Bei der Berechnung werden das Einkommen und das Vermögen der betroffenen Person berücksichtigt. Es gibt Freibeträge, bis zu denen das Einkommen und Vermögen nicht angerechnet werden.

Grundsätzlich hat jeder Anspruch auf Rente, und die Grundsicherung im Alter soll ergänzend wirken. Daher wird zunächst immer geprüft, ob die Person Anspruch auf eine gesetzliche Altersrente oder andere Rentenleistungen hat.

Personen, die Grundsicherung im Alter beziehen, haben unter bestimmten Umständen Anspruch auf einen Wohnberechtigungsschein, der den Zugang zu preisgünstigem Wohnraum im sozialen Wohnungsbau ermöglicht.

Es ist wichtig zu beachten, dass sich die genauen Details und Beträge der Grundsicherung im Laufe der Zeit ändern können. Daher ist es ratsam, aktuelle Informationen bei den zuständigen Behörden oder auf offiziellen Websites einzuholen, um auf dem neuesten Stand zu sein.

Laut den Destatis-Daten erhielten im Dezember 2022 rund 658.540 Rentner eine solche Grundsicherung. Dies bedeutet einen Anstieg um etwa 69.760 Personen oder 11,8 Prozent im Vergleich zum gleichen Monat des Vorjahres - der höchste Anstieg seit 2005.

Ein Grund für die gestiegene Altersarmut ist der Ukraine-Krieg.

Destatis erklärt diese Entwicklung wie folgt: "Der starke Anstieg leistungsberechtigter Flüchtlinge aus der Ukraine ist hauptsächlich für die Gesamtentwicklung verantwortlich." Ihre Zahl stieg von etwa 19.315 im Dezember 2021 auf etwa 70.550 im Dezember 2022, was einer Steigerung von 265,3 Prozent entspricht.

Hintergrund: Seit dem 1. Juni 2022 erhalten geflüchtete Ukrainer, sofern sie die Voraussetzungen für die Grundsicherung im Alter erfüllen, diese Sozialhilfeleistung anstelle von Leistungen nach dem Asylbewerber-Leistungsgesetz (AsylbLG).

Ohne die geflüchteten Ukrainer, die Grundsicherung im Alter erhalten, wäre der Anstieg insgesamt nur 3,3 Prozent gewesen. In den letzten fünf Jahren stieg die Zahl der Grundsicherungsempfänger unter den Senioren durchschnittlich um 2,3 Prozent.

Betrachtet man nur die Anzahl der Empfänger von Grundsicherung im Alter mit deutscher Staatsangehörigkeit, zeigt sich auch hier eine Steigerung um 2,8 Prozent. Zum Jahresende 2022 erhielten etwa 443.330 Deutsche und etwa 215.205 Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit diese Art der Sozialhilfe.

Frauen sind deutlich stärker von Altersarmut betroffen

Wie bereits in der Vergangenheit waren Ende 2022 auch deutlich mehr Frauen als Männer im Rentenalter auf diese Sozialleistung in Leipzig angewiesen. Im Dezember des letzten Jahres erhielten etwa 375.760 Frauen und 282.780 Männer eine Grundsicherung im Alter - ein Drittel mehr Frauen als Männer.

Frauen haben oft Unterbrechungen in ihrer Erwerbskarriere aufgrund von Kindererziehung, Pflege von Angehörigen oder Teilzeitarbeit. Diese Unterbrechungen führen zu niedrigeren Rentenansprüchen, da das Rentensystem auf kontinuierliche Beitragszahlungen basiert.

In vielen Berufsfeldern in Leipzig verdienen Frauen immer noch weniger als Männer. Dadurch zahlen sie auch weniger in die Rentenversicherung ein und erhalten niedrigere Rentenansprüche.

Ein großer Teil der erwerbstätigen Frauen arbeitet in Teilzeit. Obwohl dies für viele Frauen aus verschiedenen Gründen eine notwendige Wahl ist, führt es zu niedrigeren Rentenansprüchen und einem höheren Risiko der Altersarmut.

Besonders hoch ist dieses Risiko für alleinerziehende Frauen. Sie sind häufiger mit durchgehenden finanziellen Herausforderungen konfrontiert haben dadurch auch größere Schwierigkeiten, ausreichend für die eigene Altersvorsorge in Leipzig zu sparen.

Die Situation kann natürlich entsprechend der individuellen Umstände variieren.

Eine weitere Zahl belegt, dass auch die gesetzliche Altersrente nicht vor Altersarmut schützt: 69,8 Prozent bzw. rund 459.415 Personen, also fast sieben von zehn Empfängern von Grundsicherung im Alter, waren auf diese Sozialhilfe angewiesen, obwohl sie eine gesetzliche Altersrente erhielten.

Wenn man die geflüchteten Ukrainer, die Grundsicherung im Alter erhalten, ausklammert, da sie in der Regel nicht die Voraussetzungen für eine gesetzliche Altersrente erfüllen, lag der Anteil sogar bei 78,1 Prozent.

Grundsicherung bei einem Alterseinkommen von weniger als 973 Euro

Details zur Grundsicherung im Alter, einschließlich der Voraussetzungen dafür, finden sich auf den Webportalen der Deutschen Rentenversicherung (DRV), des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales sowie in der DRV-Broschüre "Die Grundsicherung: Hilfe für Rentner".

Die DRV betont: "Als einfache Faustregel gilt: Wenn Ihr gesamtes Einkommen unter 973 Euro liegt, sollten Sie prüfen lassen, ob Sie Anspruch auf Grundsicherung haben." Ein entsprechender Antrag kann beim Sozialamt gestellt oder bei der DRV eingereicht werden.

Um zu verhindern, dass man im Rentenalter auf Grundsicherung angewiesen ist oder um sicherzustellen, dass man seinen bisherigen Lebensstandard als Rentner beibehalten kann, ist es ratsam, frühzeitig damit zu beginnen, eine ausreichende Altersvorsorge aufzubauen.

Wie hoch die voraussichtliche Rentenlücke ohne zusätzliche Vorsorge tatsächlich sein wird und welche individuell passenden Altersvorsorgeformen, teilweise sogar mit staatlicher Unterstützung, infrage kommen, kann man in einem Gespräch mit den kompetenten Versicherungsexperten von Finanzkompass Leipzig herausfinden.